Leberpunktion / Organpunktion

Leberpunktion - Leberbiopsie

Eine Leberpunktion, auch bekannt als Leberbiopsie, ist ein bedeutendes diagnostisches Verfahren. Dabei wird eine Nadel vorsichtig in die Leber eingeführt, um eine Gewebeprobe zu entnehmen, die anschließend unter dem Mikroskop untersucht wird, um mögliche Lebererkrankungen zu identifizieren. Die Untersuchung liefert wichtige Informationen über den Zustand der Leber und hilft in der Diagnose und Planung der geeigneten Behandlung.

Wir führen die sog. Leberblindpunktion durch, wenn Erkrankungen vorliegen, die die gesamte Leber systemisch betreffen, z.B. eine Erhöhung der Leberwerte oder eine Hepatitis B.

Sollte hingegen eine unklare umschriebene Veränderung in der Leber vorliegen, führen wir die Punktion unter permanenter Ultraschallkontrolle durch. In diesem Fall muss die umschriebene Veränderung gezielt mit der Nadel getroffen werden, um genau dort eine auswertbare Probe entnehmen zu können.

Ärztliches Vorgespräch

Vor jeder Punktion ist ein Vorgespräch mit einem unserer Ärzte notwendig. Darin wird geklärt, ob und warum die Punktion notwendig ist. Wir erläutern Ihnen den Untersuchungsablauf und klären Sie über eventuelle Risiken und mögliche Komplikationen auf. Darüber hinaus erfahren Sie hier, wie Sie mit der Einnahme Ihrer Medikamente - soweit Sie welche einnehmen - im Vorfeld der Untersuchung verfahren müssen. Bitte bringen Sie dazu Ihren aktuellen Medikamentenplan mit allen regelmäßig oder bedarfsweise eingenommenen Medikamente zu diesem Vorgespräch mit. Dies ist sehr wichtig um Komplikationen zu vermeiden. Bitte sprechen Sie in diesem Gespräch auch Ihre Fragen oder gegebenenfalls vorliegende Bedenken offen an. Wir werden sie gerne umfassend beraten.

Sollten Sie vor der Punktion ein Beruhigungsmittel erhalten, besteht für 24  Stunden eine Fahr- und Berufsuntauglichkeit. Nach einer Punktion benötigen Sie in jedem Fall eine Begleitperson, die Sie nach der Untersuchung abholt. In der Regel stellen wir Ihnen eine Krankschreibung für den Tag der Punktion und den Folgetag aus.

Vorbereitung

Während 6 Stunden vor der Leberbiopsie dürfen Sie nichts essen und 4 Stunden zuvor nichts trinken.

 


Ablauf einer Leberpunktion

Kurz vor der Punktion erfolgt nochmals ein Gespräch mit dem Arzt. Eine Punktion in Kurznarkose ist nicht immer möglich da ggf. Ihre Mitarbeit bei der Punktion durch Befolgen von Atemkommandos notwendig ist. Die Gabe eines leichten Beruhigungsmittels ist möglich. Vor einer Punktion wird immer eine Lokalanästhesie der Haut und der Muskulatur sowie des Bauchfells durch Injektion eines lokalen Betäubungsmittels an der Punktionsstelle durchgeführt. Dadurch ist die eigentliche Punktion weitgehend schmerzfrei.

Nach der anschließenden Festlegung der geeigneten Punktionsstelle mittels Ultraschall, erfolgt eine ausgiebige Hautdesinfektion und ein steriles Abdecken.

Bei einer Leberblindpunktion liegt die Punktionsstelle i.d.R. im Bereich der mittleren Axillarlinie (Linie von der Achselhöhle Richtung Flanke), am Übergang des Brustkorbes zum Bauchraum auf der rechten Seite. Der Punktionsweg folgt der Oberkante einer Rippe. Nachdem die Haut an der markierten Einstichstelle minimal geöffnet wurde, wird die Punktionsnadel eingeführt. Dies erfolgt dann entweder unter permanenter Ultraschallkontrolle (Nadel ist im real-time Ultraschallbild sichtbar) oder - bei der Leberblindpunktion - an der zuvor per Ultraschall festgelegten Stelle. Diese eigentliche Punktion dauert nur wenige Sekunden. Ziel ist es, durch das Einstechen mit der Punktionsnadel in der Leber oder gezielt in der krankhaften Veränderung einen Gewebezylinder zu gewinnen.

Nach der Punktion wird ein Verband/Pflaster aufgebracht und es erfolgt eine Nachbeobachtung über mehrere Stunden. Zur Reduzierung des Risikos einer Nachblutung liegt der Patient dann durchgängig für mind. 4 Stunden auf einer Ruheliege auf der rechten Seite (Punktionsseite. Die Liege wird bei der Punktionsstelle mit einem kleinen Sandsack erhöht, so drückt die Leber mit ihrem Eigengewicht die Punktionssstelle auf den Rippen ab. In der Ruhezeit wird die Herz-Kreislauffunktion (Blutdruck, Puls) durchgängig überwacht. Bei auftretenden Beschwerden z.B. Schmerzen ist ein Arzt zur Beurteilung der Situation unmittelbar zur Stelle. Selten treten nach Punktion Schmerzen auf, sollten sie dennoch auftreten, erhalten Sie Schmerzmittel.

Am Ende der Nachbeobachtung erfolgt nochmals eine Ultraschallkontrolle sowie das ärztliche Nachgespräch.